Flickering Heights

... im RL gesagt, dass ich CDs kaufen für anachronistisch halte.

Doch halt! Jetzt hab ich doch eine bestellt - und zwar hier.

Nämlich die Neue vom Hot Pants Road Club.

"Saint Here" heißt das Meisterwerk und einige Kostproben gibts auf deren MySpace-Seite zu hören.

Warum jetzt doch die CD? Wirklich gute österreichische Funk-Bands, so selten wie der iberische Pardelluchs, müssen unterstützt werden. Punkt.

EDIT: CD lag schon heute auf meinem Tisch. Und jetzo schon im CD-Player. Sehr genial die Jungs...

vor einiger zeit hab ich ö1 gehört. ja, das mach ich öfter, auch heute, doch damals hab ich was gehört, dass jetzt noch immer in meinem kopf herumgeistert.

" ... Investieren Sie in Erlebnisse um glücklich zu sein. Menschen machen häufig den Fehler und geben ihr Geld aus um Dinge zu kaufen und damit glücklich zu werden. Diese Dinge haben den Nachteil das sie alt und kaputt werden und damit wieder unglücklich machen. (...) Wenn Sie ihr Geld in Erlebnisse, wie zum Beispiel eine Urlaubsreise, investieren, nehmen sie die Erinnerung mit und haben mit der Zeit sogar noch den Vorteil, dass ihr Gedächtnis die unangenehmen Erinnerungen vergißt und nur die angenehmen übrig bleiben. ..."

also sinngemäß. was bis jetzt noch davon übrig ist.
ich weiß auch nicht mehr wer der herr war, der mir davon erzählt hat. definitv war das allerdings im Radiokolleg und die reihe nannte sich "vom glücklichsein" oder so. ich sag ja, was davon übrig ist...

in der zeit seit dem ö1erlebnis bin ich ein wenig aufmerksamer dafür was so rund um mich herum passiert, um glücklich zu sein. und was ich so tue um glücklich zu sein. und was um unglücklich zu sein.

mach doch einfach mal bei diesem kleinen gedankenspiel mit:

schritt 1: hol dir die dinge in den sinn, die gekauft werden können, um das glücklichsein zu fördern. die dinge, von denen du glaubst, du musst sie haben um das glück zu spüren.

der hier vielleicht.
oder der da.
für die männlichen leserInnen der da.
für die sportlichen die da.
oder vielleicht noch der da.

glückssteigernd? und wenn ja, wie lange?

schritt 2: und nun kram doch mal in deinen wirklich schönen erlebnissen. hol doch einfach die situationen noch mal zurück, in denen es dir so richtig gut ging.

den letzten schönen sonnenuntergang, den du einfach so genossen hast, obwohl du eigentlich keine zeit dazu hattest.
den ersten schüchternen kuss mit der einen, einzigen geliebten person, nach der du dich so lange verzehrt hast.
denk an die zeit zwischen dem sprung aus dem flugzeug, an diese viel zu kurze strecke im freien fall, und den moment, in dem dich der fallschirm wieder nach oben reisst.
an das lächeln, dass dir entgegenstrahlt, wenn du selbst lächelst.
an die stille auf dem zugefrorenen see, auf dem ihr gemeinsam spazieren gegangen seid und den kakao mit dem großen gupf schlag der euch danach aufgewärmt hat.
denk dran, wie es war als du auf der einen insel warst, wo das meer rauschend deine füße umspült und die sonne auf deiner haut mit dem wind um die wette kribbelt.

wie lange haben dich diese erlebnisse glücklich gemacht? machen sie es vielleicht immer noch? und unterscheidet sich das glücksgefühl in der qualität zum "ding-glück"?

schritt 3: nimm deinen kalender in die hand. vergleiche doch einfach mal die zeitspanne seit deinem letzten "glücks-kauf" mit der zeit, die seit deinem letzten, bewusst geplanten "glücks-erlebnis" vergangen ist.

schritt 4: nachdenken.

Heute (naja, gestern) Klick! im Kino angeschaut.

Und mich irgendwie gewundert, dass AdamSandlerKomödien mit genau einer Metapher als Handlung und jeder Menge Blödsinn drin etwas mit mir machen können, das ich nicht so ganz versteh.

Hm.

Immer diese Metaphern, ehrlich.

Kennt noch wer außer mir das "Phänomen des früheren Lieblings-Elektronik-Gimmicks"?

Ich erklärs mal kurz:

Nehmen wir an ich find endlich die supsieste Digicam. Die, die ich immer schon haben wollt und endlich ist sie da. Ich hab wirklich Spaß mit ihr, lerne sie langsam kennen - ich nehm sie überall hin mit, nerv jeden in der Umgebung damit, dass ich Fotos schieße bis der Chip voll ist, kauf wertvolles Zubehör wie Taschen oder Zusatzakkus dazu. Ich bin wirklich rundum glücklich mit ihr.
Doch irgendwann surf ich durchs Internet und da seh ich eine andere Digicam. Ein neueres Modell, mit mehr Pixeln, vielleicht kleiner oder mit besserem Objektiv und ich MUSS das Ding einfach haben - vor allem weil grad mehr Geld da ist wie unbedingt benötigt wird und die Volkswirtschaft muss sowieso angekurbelt werden und überhaupt: Der Reiz des Neuen sozusagen.
Die damit ehemalige Supsi-Digicam wird zur alten Digicam. Zu gebraucht um auf Ebay einen vernünftigen Preis zu erzielen - und außerdem brauch ich ja vielleicht mal ein Backup - sie darf also bleiben.
Trotzdem fliegt sie in ein Eck und wird nimmer angeschaut, die neue ist viel interessanter.
Doch irgendwann kram ich sie wieder raus und alle netten Erinnerungen, die ich damit festgehalten hab werden wieder wach - vor meinem geistigen Auge seh ich viele Momente wieder, die ich damit festgehalten hab, ohne, dass ich mir die Fotos anschauen muss... Und plötzlich mag ich diese kleine, alte Digicam doch wieder - ich kenn die Funktionen zwar schon in- und auswendig und ich kenn auch ihre Schwächen ganz genau. Die Fotos werden vielleicht nicht so scharf und Zoom gibts auch keinen - doch irgendwas hat sie, das mich dazu bringt sie wiederzuverwenden.

Bekannt? Mir selbst ist es grad wieder so gegangen - und als Zusatzplus hab ich Fotos drauf gefunden die ziemlich genau ein Jahr alt sind und bisher nicht den Weg vom Memory Stick auf die Festplatte fanden.
Doch seit gestern ist das anders: Die Fotos gibts jetzt am Flickr zu bewundern.



Die sind zwar nicht nur gut, die Fotos (siehe oben), trotzdem sind sie was besonderes.

... mit gemischten Gefühlen ..

Eine dieser Redewendungen über die ich normalerweise nicht nachdenke. Keine Ahnung ob ich sie jemals schon verwendet hab.

Doch grad jetzt find ich sie passend - wie für mich gemacht.

Ich bin sehr gern zu Hause in Villach. Ich mag die kleine Stadt, ihre Bewohner und die Natur rundherum und mitten drin. Ich mag es, mich nach so langer Zeit immer noch über den Schlafwagen-Fahrstil der Einheimischen aufzuregen und ich mag es, am Wochenmarkt einfach noch ein bisschen stehen zu bleiben und bei Gesprächen zu lauschen, dich ich in Wien so nicht erlebe.

Ich liebe die Langsamkeit und die Entspanntheit der Menschen. Fünf Minuten länger warten? Wieso nicht, was würden wir denn mit den fünf Minuten sonst anfangen?

Doch heute ist etwas anders.

Heute fehlt mir etwas. Sehr sogar.
Und das einzige, das ich machen kann, ist darauf zu hoffen nicht für immer darauf verzichten zu müssen.

Gemischte Gefühle eben...